Politik

Unbürokratische Neuanmeldung: EP will Autoregistrierung vereinfachen

Autoregistrierung vereinfachen

GDN - Zu teuer und zu aufwendig, so das Fazit vieler EU-Bürger, wenn es darum geht, einen Pkw in einen anderen Mitgliedsstaat zu überführen. Die EU-Kommission will das ändern. Am Dienstag (9. Juli) hat der Binnenmarkt-Ausschuss über einen Vorschlag abgestimmt.
Die Überführung und Neuanmeldung von Autos in einem anderen Mitgliedsstaaten soll weitgehends vereinfacht werden.
Noch ist die Anmeldung eines Autos in anderen EU-Staaten so umständlich, dass EU-Bürger das Prozedere unter die 20 größten Ärgernisse des EU-Binnenmarktes wählten.
Eine unbürokratischere Anmeldung von PKWs würde viele Stolpersteine aus dem Weg räumen. Pendeln in einer Grenzregion, Dauer-Urlaub in Spanien oder der Kauf eines Gebrauchtwagens in Italien wären ohne Aufwand möglich.

Deshalb arbeiten die EU-Abgeordneten derzeit an einem Vorschlag der EU-Kommission, für eine neue EU-Verordnung. "Wir wollen die Autoregistrierung für die Behörden und Bürger vereinfachen", sagt der liberaldemokratische Berichterstatter Toine Manders.
1,5 Milliarden Euros könnten in der EU gespart werden, wenn die Registrierung von Autos vereinfacht wird, hofft die Kommission. Neben Einsparungen hofft die Kommission auf weitere positive Auswirkungen.

So sollen klare Regeln geschaffen werden für Bürger, die im Ausland leben. Heute ist es beispielsweise für österreichische Bürger mit Wohnsitz in Deutschland nicht klar, in welchem der beiden Länder sie ihren Wagen registrieren müssen.

Gleichzeitig soll der Ab- und Anmeldeprozess vereinfacht werden. In einer europäischen Datenbank könnten dann die für die An- und Abmeldung benötigten Dokumente aus unterschiedlichen Ländern schnell und unbürokratisch ausgetauscht werden.
Autos in ein anderes EU Land überführen.

Auch der Umgang mit Überführungskennzeichen soll vereinfacht werden. Wer derzeit im EU-Ausland ein Auto kauft, muss ein Ausfuhrkennzeichen beantragen oder den Wagen per Transporter nach Deutschland oder Österreich einführen. "Die Kfz-Überführung von einem Mitgliedstaat in einen anderen ist regelmäßig höchst problematisch", erklärt Claudia May vom ADAC.Mit der neuen Regelung können die Länder entscheiden, ob sie Bürgern, die ihr Auto in einen anderen Mitgliedsstaat überführen wollen, ein nationales Kennzeichen oder ein EU-weites Kennzeichen zur Verfügung stellen.
Durch die Vereinfachung der An- und Abmeldung von Autos können EU-Bürger und Unternehmen Geld und Zeit sparen.

Weniger Autodiebstahl

Auch bei Diebstählen könnte die neue Verordnung helfen. Hunderte von Autos werden jedes Jahr in der EU gestohlen und später in einem anderen EU-Land angemeldet. Bisher blieb dies unbemerkt, weil die EU-Länder ihre Daten derzeit noch austauschen. Mit einer europäischen Datenbank könnte Autodiebstahl über Landesgrenzen hinweg aufgedeckt werden.
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